Dagmar Dietz-Hertrich

Kreativität, Malen, Zeichnen, Objekte erschaffen, Nähen, Schmuck entwerfen, das habe ich schon in frühester Jugend als Notwendigkeit für mein Leben angesehen und intensiv praktiziert. Im Studium dann, und später auch neben meiner universitären Tätigkeit als Hochschullehrerin und meiner freiberuflichen Tätigkeit als technische Übersetzerin und Gerichtsdolmetscherin, konnte ich nicht darauf verzichten und habe mich kontinuierlich weitergebildet, wie es meine Zeit mir ermöglichte:

Malerei, Illustration, figürliches Modellieren mit Ton, künstlerische Druckverfahren, Fotografie (VHS-Kurse in Erlangen und München, Kurse an der Akademie Faber-Castell, Studiengang Graphikdesign, Studiengang Fotodesign an der Online Schule für Gestaltung OfG). Seit 2008 haben mein Mann Klaus Hertrich und ich ein Künstleratelier eingerichtet, in dem wir beide arbeiten. Er vorwiegend modellierend und mit Ton, ich zunächst nur als Malerin.

Im Jahr 2011 erbte ich eine komplette Emaillierwerkstatt, und ich begann mich mit Metallbearbeitungs- und Emailliertechniken auseinanderzusetzen und diese Tätigkeiten lieben zu lernen. Frau Mag. Hannelore Karl aus Wien (Metallrestauratorin und Dozentin für Emaillieren an der Universität für Angewandte Kunst) hat mir hier in einer intensiven Einführung den Weg geebnet. Dabei kam ich in Kontakt mit den legendären historischen Schauer·Schmuckemails. Was soll ich sagen? Ich war sofort Feuer und Flamme, und bin dabei geblieben! Das Studium der Bücher bedeutender Emailleure wurde zu meinem Alltagsritua und dank Angelika Simon·Rössler, Ruth Ball, Andreu Vilasis, Nuria Ribalta, Erhard Brepohl, Edward Winter, Uppi Ontracht und vielen anderen hatte ich mehr als genug Anleitung für meine eigene Arbeit.

Das Jahr 2019 wurde für mich emailtechnisch ein Glücksjahr: ich reiste im Mai nach Porto, um bei Marcelo Bessi (Argentinien) an einem experimentellen Kurs zum Emaillieren mit offener Flamme teilzunehmen, habe im Juni einen Intensivkurs bei der Goldschmiedemeisterin und großartigen Emailleurin Angelika Simon-Rössler an der Europäischen Akademie für Juweliere und Goldschmiede in Ahlen/Westfahlen absolviert und dort an der Cloisonne·Technik gearbeitet.

Mit Marcelo Bessi habe ich im August 2019 seinen ersten Emailkurs in Deutschland in meiner Werkstatt in Erlangen organisiert, an dem auch Mechthild Häußler, Ingeborg Martin und Brigitte Westemeier teilnahmen, und so habe ich wunderbare Mitglieder des CKI Deutschland persönlich kennenlernen dürfen. Ingeborg Martin hat mich damals auch zum Emaillieren auf Stahl mit Industrieemail nach Altrich eingeladen, und dort habe ich noch mehr Mitglieder des CKI kennengelernt. Ich hoffe, nach den drei Covid19-Jahren nun auch mehr persönliche Begegnungen wahrnehmen zu können.

Emaillieren ist mein zentrales Ausdrucksmittel geworden, auch die Schmuckgestaltung. Die vielfältigen technischen Möglichkeiten inspirieren mich immer wieder neu. Ich liebe auch das spielerische Kombinieren von Materialien.

Vorwiegend ist mein künstlerisches Interesse geprägt von Beobachtungen in der Natur (ich fotografiere gerne und viel) und dem Beobachten meiner Mitmenschen insbesondere deren Gesichtsausdruck. Für die Darstellung verwende ich gerne zeichnerische Techniken, gerne auch etwas ironisierend.

Reine Farbkombinationen, aber auch Kombinationen von Linien und Formen faszinieren mich ebenfalls.

Am liebsten würde ich ständig in neue Farb- und Formenwelten vordringen, Alt und Neu, Groß mit Klein, zu immer neuen Gebilden zusammenstellen. Kollagen spielen in meinem Arbeitsprozess deswegen eine wichtige Rolle, weil sie mir neue Wege hierzu bieten.

Einige meiner Arbeiten
Kontakt

dr.dietz-hertrich(at)email.de